Es gibt mindestens zwei Arten von Gefahren für unsere Zähne: einerseits Zahnkaries, zweitens ein lockeres Stützgewebe, wodurch Parodontose entsteht. 96% der zivilisierten Menschheit hat kein gesundes Gebiss mehr. Die Hälfte der über 50jährigen verlor bereits die eigenen Zähne, 50% der Zweijährigen hat Karies, die Zähne von Jugendlichen über 15 sind zur Hälfte kariös und Dreiviertel von ihnen leiden auch an Zahnfleischentzündung.
Es war eine bedeutende Entdeckung, als man herausfand, dass die Einwohner eines von der Welt abgeschiedenen Dorfes in dem Himalaya ein gesundes Gebiss hatten. Nachdem jedoch die Presse mit dieser Sensation bekanntmachte, Wege in diese kleine Gemeinschaft gebaut und die Bevölkerung mit den „Segen“, mit Lebensmitteln der westlichen Welt versehen wurde, sank der Zustand ihrer Zähne in nur 5 Jahren – einem Bombenangriff ähnlich – auf das Krankheitsniveau der westlichen Welt.
Zahngesundheit, so die Theorie von heute, hängt vor allem mit der Mundhygiene, aber auch mit der Ernährung zusammen. Wenn wir also die Zähne regelmäßig mit fluorhaltigen Zahncremes putzen, Zahnseide und interdentale Zahnbürsten benutzen, unser Zahnfleisch durch Kräuter-Mundwasser stärken und den häufigen Verzehr von Süßigkeiten einschränken, können wir einer Zahnerkrankung entgegenarbeiten. Zweifelsohne kann auf diese Weise Krankheiten vorgebeugt werden. Es besteht jedoch ein Widerspruch zu der Tatsache, dass in gewissen nachlässigeren Volksgruppen, wo weniger auf Mundhygiene geachtet wird, oder bei Kleinkindern, die noch keine Zähne putzen, dieser Zusammenhang nicht immer aufgestellt werden kann. Auch die Veränderung der Bakterienflora als Krankheitsauslöser hat ihre Anhänger: ihrer Meinung nach sind die, ein saures Milieu liebenden Bakterien der Mundschleimhaut und des Zahnbelags (Plaque) für das Auftreten von Karies verantwortlich. Andere dagegen behaupten, dass mangelhafte Ernährung schuld am Zahnverfall sei. Der Zahnarzt Weston A. Price (1870-1948) geht sogar soweit in seiner Behauptung, dass die Veränderung der Ernährung den Zahnverfall bis zu einem gewissen Grad stoppen, vielleicht sogar umkehren kann. Diese Ansicht wird weder von der Welt, noch von uns geteilt, doch auch meiner Meinung nach besteht kein Zweifel daran, dass die Ernährung den Zahn und das Zahnfleisch, bzw. deren Erkrankungen stark beeinflusst.
Obwohl jeder überzeugt ist, sich gesund zu ernähren, widerspiegelt der Zustand unserer Zähne objektiv unsere Ernährungssünden. Er deutet auf eine richtige oder fasche Lebensführung hin. Die Ernährung bestimmt die Darmflora und damit auch die Mundflora, so ist das Erscheinen von Bakterien indirekt mit der Ernährung im Zusammenhang. Der überwiegende Teil der wertlosen Stoffe, die infolge einer schlechten Lebensführung und einer falschen Ernährung anfallen, ist sauer. Der Organismus versucht diese durch Metalle und Mineralien zu binden, um sie auf diese Weise zu neutralisieren. Es entstehen dadurch neutrale Salze und Schlacken. Um sich von diesen zu befreien, sind Mineralstoffe, unter anderem Kalium notwendig, welche den Knochen und Zähnen entzogen werden, vor allem dann, wenn diese durch die Ernährung nur ungenügend zugeführt werden. Ein Abbau der Zahn- oder Knochensubstanz ist durch eine übliche Röntgenaufnahme erst dann ersichtlich, wenn die Dichte der Knochenstruktur bereits um 40% gesunken ist. Vorher sind nur indirekte Zeichen durch Vorsorgeuntersuchungen zu erkennen.
Einzelne kariöse Zähne weisen aufgrund reflexologischer Zusammenhänge auf Organkrankheiten hin, und obwohl Amalgamfüllungen und Implantate die Zahn- und Kauprobleme in den Griff bekommen, dienen sie dem Gesamtzustand des Organismus nicht- vor allem dann nicht, wenn von alten Ernährungsgewohnheiten nicht Abstand genommen wird. Zähne sind also nicht Vorrichtungen eines vom Organismus unabhängigen Raumes, sondern organische Teilnehmer von körperlichen Prozessen, wo nichts zufällig geschieht.
[box type=“warning“] Ich freue mich auf die Meldung jener Süd-Tiroler über 25, deren Zähne absolut gesund sind, die also keine Plombe und auch keinen fehlenden Zahn haben. Ich biete ihnen einen kostenlosen Gesundheits-Chek durch Dunkelfeldmikroskopie und eine anschleißende Ernährungsberatung an, damit dieser Zustand auch erhalten bleiben kann.[/box]
Mein Zahnfleisch ist fortwährend entzündet. Ich habe bereits verschiedene Mundwässer probiert, Antibiotika genommen, doch das Problem bleibt bestehen. Gibt es natürliche Lösungen für dieses Problem?
Erkrankungen des Zahnbettes (Parodontose), sowie Karies sind genaue Signale über den körperlichen Zustand, vor allem über das Verdauungssystem. Im Darmsystem gibt es immer mehrere Kilogramm Bakterien, deren Zusammensetzung von der Ernährung abhängt. Im Falle von viel Süßem, Alkohol und gärenden Lebensmitteln verschiebt sich diese Zusammensetzung in Richtung Gärbakterien, bei regelmäßigem Verzehr von tierischem Eiweiß (Fleisch, Milchprodukte, Eier) in Richtung fäulniserregender Bakterien. Diese Floraveränderung wirkt sich auf den gesamten Verdauungstrakt, so auch auf den Mundraum aus. Herrscht im Mund vor allem Karies vor, sind wahrscheinlich Gärbakterien im Überfluss, wenn jedoch vor allem Zahnfleischentzündung das Bild prägt, ist die Fäulnisflora im Übergewicht. Ich empfehle Ihnen also tierische Produkte konsequent zu meiden, viel Frisches, Pflanzliches (Salate und Gemüse) in Ihre Ernährung einzubauen. Verwenden Sie in Maßen Gewürze, die die Flora desinfizieren (Knoblauch, Zwiebeln, Meerrettich, Pfeffer, Chili, Anis, Kümmel, Koriander), essen Sie viel Obst und kauen Sie gründlich. Bevorzugen Sie Vollkorn, doch vor allem Reis, Buchweizen, Hirse und Amaranth, und vermeiden Sie Nudeln und Brot aus Weißmehl. Nehmen Sie B Vitamine und auch Vitamin C und Zink. Benutzen Sie weiterhin Kräuter-Mundwasser, lassen Sie Plaque von Ihren Zähnen entfernen und achten Sie auf eine gründliche Mundhygiene. Sollten Sie Verstopfung haben oder sollte die Entzündung nicht zurückgehen, wenden Sie sich für weitere Ratschläge an einen Komplementärmediziner. Fortbestehende Zahnfleischentzündung kann zu lockeren Zähnen und später zu Zahnverlust führen, was wiederum die Verdauung weiter verschlechtert. Die Entzündungen können mit natürlichen Methoden fast immer behoben werden.